Teilabbruch und Neuerrichtung Hofgebäude
Bauherr: Martinsclub Bremen
Projektzeitraum: 2018-2022
Leistungsbereich: LP 1-8 gem. HOAI
PROJEKTBESCHREIBUNG
Auf dem Gelände des Ellener Hofes, einem sozial-ökologischen Modellquartier, sollte die namensgebende Hofstelle für den Martinsclub Bremen zu einem inklusiven Wohnprojekt für Menschen mit fetalem Alkoholsyndrom umgebaut werden. Dies sollte im größeren Kontext der gesamten Entwicklung und Überplanung des Gebietes „Ellener Hof“ erfolgen. Das neue Quartier zeichnet sich durch eine vielfältige sozialgeprägte Projektstruktur mit unterschiedlichen Akteure aus, die mittels einer Gestaltungssatzung unter hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit und Resourcenschonung umgesetzt werden sollte. Die Planungsaufgabe bestand darin, unter möglicher Berücksichtigung des Bestandes und in alter Kubatur die neue Nutzung in den Entwurf zu implementieren. Hierbei richtet eine derartige inklusive Nutzung hohe Anforderungen an eine bestehende Gebäudekubatur. Es sollten sechs Appartmentwohnungen in Verbindung mit einem Aufenthaltsbereich für alle Bewohner und administrative Räume für die Betreuung entstehen.
Bei der Untersuchung der alten Gebäudesubstanz wurde unmittelbar deutlich, dass große Teile aus unterschiedlichen Gründen nicht den Anforderungen des Nutzungskonzeptes standhalten, sowie erhöhte energetische Ansprüche nicht umsetzbar gewesen wären. Das Planungskonzept sah vor, Teile der äußeren Hülle, unter anderem den prägenden Hauptgiebel, verhältnismäßig aufwendig zu erhalten. Hier wurde mit einem porosierten Rotsteinmauerwerk in monolithischer Bauweise angeschlossen. Dies führt im Ergebnis zu einem haptischen und optischen Erscheinungsbild der Fassade, welches nah an die ursprungliche Putzoptik des Hofes herankommt. Zudem gibt es keine materialspezifischen Schwierigkeiten an den Fügungspunkten von alter und neuer Konstruktion.
Die Dachfläche wurde durch Gauben vergrößert, um im Obergeschoss genug Raum für die Appartement-Wohnungen zu gewinnen. Um die Maßstäblichkeit des Daches in Verbindung mit dem Gesamtgebäude zusammen zu führen, wurden um die Fenster Leibungsrahmen entworfen, welche eine angemessene Strukturierung der Fassade erzeugen. Dieses Stilmittel erzeugt eine Gliederung der großen Fläche und führt somit zu einer kleinteiligen Wahrnehmung des Dachkörpers, der sich angemessen in das Gesamtvolumen fügt.
